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Im zauberland der Glücksgefühle

19. März 2013, 00:59

 

 

Die Feldmanns

Es war einmal ein hübscher, wunderschöner Bauernhof der oberhalb eines idyllischen Dörfchens weit ab der grossen Stadt in einer zauberhaften Umgebung stand. Der Bauer kam langsam in die Jahre und mochte den riesigen Hof mit den vielen Kühen nicht mehr bewirtschaften. Zudem hatte er sein Leben lang auf Ferien und Freitage verzichten müssen. Jetzt wollte er es einmal geniessen. Sein ganzes Leben hatte er gearbeitet. Nachfolger hatte er auch keine. So suchte der Bauer per Inserat einen arbeitsamen Bauern, dem er seinen Hof verpachten konnte. Er würde noch heute suchen, hätte ihm damals die Zauberfee die unweit des Hauses im Walde des Bauern wohnte nicht einen Prinz vorbeigeschickt. Klar am Anfang war der Bauer skeptisch. Ein Prinz? Einer der nicht arbeitete, nur Befehle erteilt? Vorurteile waren da. Als der Prinz dann noch mit seinen Umbauplänen herausrückte, ja, da musste er erst einmal Schlucken. Statt der wunderbaren Kuhweide sollte es ein Gehege geben. Aus der bereits angebauten Halle für das Material sollte ein Trainingsplatz werden, nämlich für den Winter und für das Training bei Regentagen. Da hatte er nicht so grosses Verständnis und als er noch vom Prinzen persönlich erfuhr, dass der Kuhstall zum Pferdestall und die Källbermast zur privaten Beiz und zum Aufenthaltsraum umgebaut würde - er mochte nicht daran denken, was das werden sollte. Er verstand auch nicht wieso man bei Regen unters Dach muss, er war ja schliesslich bei jedem Sauwetter auf der Weide. Eigentlich..... Fotos Marcel Krebs für Sport-heute.ch (c)

 

 

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Eigentlich wollte er dem Prinzen beim nächsten Besuch mitteilen, dass das mit dem Umbau und all dem Neuen nicht so sein Ding sei. Es traf aber das Gegenteil ein. Die Gemahlin des Prinzen, die Prinzessin Gabi, war eine so herzliche und hübsche Frau, die musste man ganz einfach sofort ins Herz schliessen. Der Bauer hatte im Leben nie solche eindrückliche Menschen kennengelernt. Freunde konnten es dazu auch noch werden, so dachte er es jedenfalls für sich im Stillen. Seine Augen wurden noch grösser als die beiden Töchter des Prinzen und der Prinzessin aus dem Schatten traten. Nein, ja, nein, jetzt sage ich es ihm, nein......doch, ja, ich verpachte es ihm. Die Gedanken schossen dem Bauer wie Blitze durch den Kopf, dass er meinte, er sei von der Waldhexe verhext worden. Diese beiden Töchterlein waren so hübsch, hübscher als in jedem Märchen. Ihre Augen, ja, ihre ganze Gestalt, ihre Manieren und ihr Lächeln, dass sie ihm persönlich schenkten warfen in buchstäblich fast ins Güllenloch, dass er aus Versehen offen gelassen hatte.

Als er sich gefangen hatte bot er dem Prinzen und seiner Prinzessin an auf einen Schluck auf die Veranda seines Hauses zu kommen das gleich neben dem Hof stand, um einmal mehr die Pläne des evtl. bevorstehenden Pachtvertrages zu besprechen. Es könnte ja sein.....Dabei wusste er innerlich bereits genau, das ist der Richtige....dies sind die Richtigen! Schnell bat er seine Frau einen wärschaften Znüni aufzutischen, einen guten Wein aus dem Keller zu holen und dem Knecht gab er schnell eine Note und schickte ihn ins Dorf Cola und Schleckwaren für die Mädchen zu besorgen, die beiden Töchter des Prinzen wollte er unbedingt dabei haben.

Er durfte sich aber dennoch nicht anmerken lassen, dass er sich längst entschieden hatte. Entgegen der Abmachung mit seiner Frau, der er noch vor zwei Stunden beim Frühstück einen anderen Spruch auftischte. „Ich will keinen Prinzen als Pächter!“ Und schon überhaupt nicht eine Prinzessin als Nachbar. Die Frau schaute ihren Sebastian nur fragend an und er wusste sofort, so schaute sie nur wenn sie sich Sorgen um seine Gesundheit machte. Alles in Ordnung Hermine sagte er rasch und blickte verlegen weg, es ist nur heiss heute und ich bin ein wenig zu lange auf der Weide gewesen. So, so.! Sagte seine Frau mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht. Sie hatte begriffen, diese netten Menschen würden ihre Nachbarn, sie freute sich bereits. Dem Sebastian war es nicht so wohl, denn er überlegte, wie er es seiner Hermine beibringen sollte.

Der Bauer verstand sich auf Anhieb mit dem Prinzen Ewald und der Prinzessin Gabi. Und Hermine seine Frau und die beiden Töchter seiner neuen Mieter freuten sich bereits auf kommende Zeiten und Melissa und Robin-Lisa wünschten sich insgeheim, dass sie so schnell als möglich mit ihren Pferdchen, übers Land zu reiten. Sebastian überlegte und überlegte wie er nun mit der Beichte bei seiner Frau beginnen sollte.

Einen Pferdestall?

So.Äh.Mmhh. Einen Pferdestall wollen sie daraus machen? Der Prinz half ihm weiter und erklärte ihm genau, was er und seine Familie vorhatte. Sebastian fand die Idee nicht mal so schlecht, es hörte sich gut an, ja sehr gut und ums Geld brauchte er sich auch keine Sorgen zu machen. Er sah sich bereits am Nil mit den Krokodilen baden und auf Hawaii mit Blumen um den Hals tanzen. Hermine würde drei Mal im Jahr zur Kur fahren und er könnte endlich das Oktoberfest besuchen.

So waren sich die beiden bald einig und vereinbarten noch in der gleichen Woche einen Termin unter Männern um das Schriftliche zu erledigen. Die beiden Töchter Robin – Lisa und die Jüngere Melissa waren ungeduldig, sie wollten es einfach wissen. „Papi, geht das jetzt mit dem Hof in Ordnung, wird das unser Paradies? Können Cool Charisma und Zina bald auf diese wunderbare Weide? Der Prinz wusste noch nicht so recht, ob es dem Bauer wirklich ernst war und schliesslich musste man ja auch noch verschiedenes verhandeln. Nicht so Bauer Sebastian, freudestrahlend nickte er aus Versehen den Töchtern zu, hatte sich aber gleich wieder in der Gewalt. Man durfte ja nicht gleich alles Preisgeben und einfach so Jasagen überhaupt nicht. Zur völligen Überraschung bekam er von beiden hübschen Töchtern gleich einen Kuss auf die Backe. Seine Aepfel, die neben dem Haus am Baum hingen, würden nie dieses Rot erhalten, wie es in diesem Moment sein Antlitz annahm. Er war ganz einfach verdattert und gleichzeitig richtig glücklich, diese Menschen in Zukunft in seiner Nähe zu haben.

Ach ja, man müsste noch nachtragen, dass sich die Pachtverträge in Kürze mit beiden Unterschriften der Parteien versehen sahen. Das eigentliche Märchen fing mit diesen Unterschriften erst an, was der Prinz und seine Familie aus dem einstigen Bauerhof machten, war buchstäblich ein Zauberwerk. Und der Bauer setzte sich zusammen mit seiner Frau schon bald ins Flugzeug und machte zum ersten Mal so richtig Ferien, nicht am Nil, da wollte seine Frau nicht hin aber am feinen Sandstrand in der Karibik. Im kleinen Dörfchen machte es aber sofort die Runde, dass jetzt ein Prinz auf den Hof eingezogen war. Man freute sich und alle Menschen des Dörfchens schüttelten dem Prinzen freudig die Hände und beglückwünschten ihn.

Und so ist es heute

Als ich am vergangenen Samstag mit meiner Frau den Hof besichtigte, wurde ich nicht enttäuscht. Eine Herzlichkeit empfing mich und die Freude aller war gross. Die feine, von der Prinzessin selbst gebackene Rueblitorte, die wir zum Schluss miteinander bei Kaffee assen, war wunderbar.

Die Feldmanns

Dass ich die Feldmanns kennenlernte ist den Schweizermeisterschaften der Western Reiter, die letzten Sommer 2012 in Fehraltorf stattfanden. Der aussergewöhnliche Edwald Feldmann, damals OK Präsident und Verantwortlicher dieser SM führte mit viel Souveränität durch das Wochenende, dass man gleich von der Faszination dieser Sportart gefangen genommen wurde. Seine Töchter Melissa und Robin-Lisa traten erfolgreich auf und holten einige Titel.

Nun stand ich acht Monate später auf dem Hof und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Fein herausgeputzte Ställe und ein wundervoll hergerichteter Hof empfingen mich und dazu lernte ich jetzt endlich die Menschen kennen, die ihr Herz und ihre Herzlichkeit ihren geliebten Pferden schenkten. Die Ranch kann sich so, wie sie jetzt ist, wirklich sehen lassen.

Auf dem Rücken der Pferde

Die Feldmanns findet man buchstäblich fast immer auf dem Rücken der Pferde, sei es eben in der Koppel oder bei einem Ausritt im Wald. Ewald Feldmann würde gerne noch viel mehr Zeit für seine Tiere aufwenden, wäre da nicht noch sein Job als Top-Manager einer grossen Holdinggesellschaft. Durch die gut eingeteilte Zeit kann er dennoch einige Stunden in der Woche auf seiner Ranch verbringen. Jeden Morgen ist er der Erste der seinen Pferden guten Morgen sagt. Neben seiner Familie ist es für ihn jedesmal ein ganz besonderes Geschenk und Dankeschön auszureiten. Diese Saison möchte der frühere erfolgreiche Western Reiter Ewald Feldmann wieder an Turnieren teilnehmen.

Gabi Feldmann die Prinzessin und das „Blumenkind“

Gabi Feldmann ausgebildete Floristin der von klein auf schon das Herz für Pfede schlug, hat das goldene Händchen, um dem Hof den besonderen Glanz zu geben. Daneben ist Gabi Feldmann auch eine hervorragende Köchin, wenn sie es dennoch auch liebt, ab und zu fein auswärts Essen zu gehen. Auch Gabi Feldmann ist aktive Turnierreiterin und hat in ihrer Karriere schon viele Preise gewonnen. Und neuerdings hat der Trainer Ben Fisher alle Hände voll zu tun, wenn er auf die Double Ranche kommt. Neben den beiden aktiven Töchtern, sind jetzt auch noch Mama und Papa zu unterrichten.

Melissa und Robin-Lisa zwei Mädchen mit Scharm und Schalk

Melissa und Robin-Lisa sind aktive Turnierreiterinnen, die jeden Tag mit ihren Tieren fast ihre gesamte Freizeit verbringen. Sie hegen und pflegen ihre Tiere selbstständig, dazugehört selbstverständlich auch das ausmisten. Doch es gibt auch noch ein ganz normales Teenager Leben. Melissa besucht die 2. Sekundarklasse und Robin-Lisa fährt jeden Tag in die International School in Winterthur. Neben ihren Pferden, die (fast) ihr Leben ausfüllen, gibt es aber noch mehr. So meint Melissa: „ Mein Pony ist mein grosser Freund, mein ganzer Stolz, ich habe aber auch noch andere Freunde, bin ein ganz normales Mädchen, bin manchmal lieb und habe zeitweilig auch meinen eigenen Kopf.“

Der ehemalige Kälbermaststall ist heute der Plauschraum, der Aufenthaltsraum und der Partyraum der Ranch.
Wunderschön und geschmackvoll eingerichtet und mit Diplomen, Medaillen und Auszeichnungen verzierte Wände, Reitsättel und glitzernde Kleider mit leuchtenden Strasssteinen darauf, verwandeln den Raum in einen Raum der Faszination und in einen Raum, in dem es einem ganz einfach wohl ist. In der hinteren Ecke steht das Geburtstagsgeschenk von Gabi Feldmann an ihren Mann Ewald, ein Flipperkasten der Nostalgie, ein Gerät, dass seither die ganze Familie fasziniert und ab und zu oder auch mehr zum spielen einlädt. Hier sitzt man nach dem Ausritt mit Freunden zusammen und diskutiert über Gott und die Welt und natürlich über die Pferde.

Das Zauberland der Glücksgefühle

Wer nur einen Schritt über die Schwelle, der Double Ranch macht, wird vom Zauber eingenommen. Dabei weiss man nicht so recht sind es die Pferde oder die Feldmanns. Man sitzt jedenfalls wie angewurzelt auf dem Stuhl und hat das Gefühl, dass dieser Stuhl einem nie mehr loslässt. So kann ich mich erst nach mehrmaligen Aufstehversuchen durchringen, Adieu zu sagen. Das Lachen der Feldmann Teenager höre ich noch lange in den Ohren und die Nähe von Zina und Cool Charisma spüre ich immer noch als wären sie ganz besondere Zauberpferde, auch wenn sie mir vermutlich nur meine Hundeguezli aus dem Weston klauen wollten. Das Aufheulen unseres Opeli dem man schon längst einen neuen Keilriemen verpassen sollte, bringt mich persönlich nur teilweise in die Wirklichkeit zurück. Der Zauber hält nämlich auch heute nach drei Tagen noch an. Und irgendwie wünsche ich mir, diese Fee im Wald kennenzulernen. Der Tag war wunderschön – er wird noch lange in meinem Herzen bleiben.

Marcel Krebs

Double C Ranch
Birchstrasse 36
8542 Wiesendangen
 feldmann@feldmann.ch